Etwas verkartert began der naechste Morgen und somit war es auch nicht verwunderlich, dass wir erst gegen Mittag aufbrachen. Trotzdem schafften wir es an diesem Tag noch bis Ivano Frankivsk. Wieder wurden wir von einer sehr netten ukrainischen Familie beherbergt. Wir bekamen frisch gebackenen Kuchen, Obst und am naechsten Morgen zum Fruehstueck Bohnen und Kartoffeln. Schon an jenem Morgen machten sich bei mir Bauchschmerzen bemerkbar, doch ich wollte sie ignorieren und schaffte dies zunaechst auch.
Nach einem kleinen Speichenbruch - dreimal duerft ihr raten an wessen Rad - versuchten wir den Tag wie jeden anderen zu beginnen. Doch ich wurde nicht fit. Meine Bauchschmerzen wurden nicht weniger. Bereits nach 25 km forderte ich die Mittagspause ein. Ich dachte, etwas essen schadet nie... 5 km spaeter sagte ich zu Peter, dass wir im naechsten Ort unserer Nachtlager aufschlagen muessen, denn ich konnte nicht mehr. Bis zum naechsten Ort schafften wir es aber nicht mehr. Ich kruemmte mich auf dem Fahrrad vor Schmerzen und kroch mit 6 km die Strasse entlang. Nach einem neuen Schmerzschub hielt ich an und Peter forderte mich auf mich hinzulegen. Was ich auch sofort tat. Danach bekam ich nicht mehr viel mit. Ich nahm Schmerzmittel - aber es half nichts. Irgendwann beschlossen wir doch zum Ort zu gehen. Ja, zu gehen, das Fahrrad musste geschoben werden. Im Dorf angekommen, war mir nach wie vor alles egal. Peter musste sich um alles kuemmern, denn ich lag mal wieder am Strassenrand.
Peter fand eine super Schlafgelegenheit, die Hausbesitzer wussten zwar nichts von ihrem Glueck, aber der Vater der Hausbesitzerin...
Die naechsten Tage gestalteten sich mit Arztbesuchen und Tablettenschlucken und Peter bekam langsam einen Zeltkolapps. Da nach 3 Tagen immer noch nicht die gewuenschte Genesung eingetreten war, war sich die gesamte Familie der Hausbesitzer (also auch die Eltern und die Schwaegerin und Schwager) einig, ich muss nochmal zum Arzt und sie brachten mich zum ortsansaessigen Doktor. Der stellte fest: Bauchspeicheldruesenentzuendung - Schonkost und 1 Monat kein Radfahren mehr. Ein totaler Schock fuer mich. Doch Peter baute mich auf und wir schmiedeten Plaene wie es weiter geht.
Auf Grund der super Gastfreundschaft der gesamten Grossfamilie (wir haben schliesslich bei den Eltern im Haus geschlafen und Peter wird dick), meiner Schonkost und den Infusionen (vielen Dank an die super netten Arzthelferinnen, besonders fuer den Schnaps fuer Peter) wurde ich wieder fitter und der Arzt korrigierte das Fahrverbot runter (ohne Zeitangabe).
Nun halte ich mich ueberwiegend an meine Diaet, was verdammt schwer ist, vor allem wenn man sieht, welche Koestlichkeitern Peter essen muss. Dafuer koennen wir morgen wieder mit unserer Reise, allerdings erstmal per Zug, fortfahren.
Theresa
Aus Lviv sind wir mit unseren beiden Gastgebern in Richtung der Karpaten gefahren. Die zweitaegige Fahrt war fuer uns relativ entspannt, auch wenn maessig gutes Wetter ein staendiges An-, Aus- und Umziehen erforderte. Doch der Weg hatte sich mehr als gelohnt. In der Naehe von Slavsk stand uns ein Ferienhaus zur Verfuegung, das mit einer herrlichen Aussischt auf den flacheren Teil der Karpaten ausgestattet war. Da Oksana und Igor lieber mal nichts gemacht haben, sind wir zu zweit auf einer kleinen Wanderung die Berge erkunden gegangen. Durch Abkuerzungen haben wir aus den zwei veranschlagten Stunden fuenf gemacht und konnten so einiges sehen. Die Landschaft ist der in z.B. der Schweiz recht aehnlich, doch es gibt viele kleine Unterschiede. Nicht nur die Pflanzen- und Tierwelt ist anders, auch die menschlichen Spuren unterscheiden sich bei genauerem Hinsehen. Das Leben ist - so scheint es - ruhiger. Landwirtschaftliche Maschinen sind quasi unbekannt, Handarbeit oder ein vorgespanntes Pferd die Regel. So hat uns der Ausflug natuerlich sehr gut gefallen, was nicht zuletzt an der guten Bergmilch und dem Frischkaese lag.
Doch wir mussten langsam weiter und haben uns den Weg auf den teils richtig (also RICHTIG!) schlechten Wegen geebnet. Da die Ukraine touristisch noch wenig erschlossen ist, muss man die Sehenswuerdigkeiten suchen und finden. Dies ist nicht leicht, doch wenn man mal mit den Einheimischen redet, findet man schon jemanden, der einen dort hin fuehren kann. So ging es uns mit Rozhirche. Irgendwo in der Naehe der Ortschaft sollte es ein altes Kloster im Fels geben. Fast durch Zufall haben wir die Ortschaft gefunden, ebenso wie ich durch Zufall erfahren habe, dass es das Kloster gibt. Vor Ort war natuerlich kein Schild und keine Kasse in Sicht. So haben wir uns mehr wie Entdecker als Touristen gefuehlt, als wir das Kloster gefunden haben. Auf eine Anhoehe im Wald haben vor langer Zeit fleissige Moenche ein kleines, aber beeindruckendes Kloster mit 3 Raeumen in den Sandstein gehauen. Heute halten sich dort am ehesten die Jugendlichen vom Dorf auf, doch die Atmosphaere war einfach gigantisch. In Deutschland haette man da bestimmt schon lange alles abgeriegelt und die vermisste Kasse hingestellt.
Am Abend haben wir dann wieder einen der verrueckten Ukrainer getroffen, bzw, gleich mehrere davon. Eigentlich wollten wir nur einen kleinen Einkauf machen. Doch es hatte geregnet und die Verkaeuferin wollte uns unbedingt Tee und Schnaps geben. Den Schnapps (auch hier heisst das so) haben wir auch bekommen, aber erst nachdem wir in einer Banja waren und mit dem Besitzer Blutwurst gegessen haben (ja, wir beide). Wieder mal - ich wiederhole mich gern - voellig selbstverstaendlich.
Peter
Was, wer sind die denn?
Der neue Stil steht uns gut.
na, wer erraets?
Willkommen in der Ukraine! Vor lauter Grenze haben wir das Grenzschild nicht gesehen... und zurueck fahren wollten wir dann auch nicht...
polnische Gastfreundschaft
ups...
Aber die zweite Grenze musste nun auch noch passiert werden. Doch zum einen koennen wir entweder die Woerter auf Kyrillisch nicht lesen oder verstehen. Zum anderen haben die ukrainischen Grenzer gerade Schichtwechsel gehabt. Das heisst, dass eine Stunde lang nichts (!!!) passiert ausser Bauch schaukeln, am Hintern kratzen und Kippe rauchen. Aber das gehoert ja irgendwie dazu, wenn man in diese Laender faehrt. Die letzten Grenzbeamten waren auch total nett, haben wissen wollen wo es hin geht, was passiert, wenn etwas kaputt geht etc. Danach wurden wir staendig gegruesst und bestaunt auf unseren ersten paar Kilometern im neuen Land. Uebernachtet haben wir bei einer sehr netten Frau im Garten, die uns sogar selbstgemachten Frischkaese und warme Milch gegeben hat. Eingeladen wurden wir auch hier auf ein weiteres Mal.
Am naechsten Tag wollten wir in Lviv (Львов) ankommen, was letztlich auch geglueckt ist aber recht anstrengend war. Denn hier merkt man so langsam die Karpaten und den Sommer. Zudem sind die Strassen tatsaechlich noch schlechter als in Lettland - unglaublich! In der Stadt angekommen kontaktierte ich unsere Schlafgelegenheit namens Oleg und dann mussten wir etwas warten bis wir ihn treffen konnten. Deshalb gab es einen ukrainischen Borschtsch im Brot zum Essen. Als naechstes haben wir uns einfach an einen Brunnen auf dem Rynok Platz gestellt und einfach die Leute angekuckt. Bereits da kam der erste Radfahrer interessiert auf ein Plaeuschchen zu uns. Als wir Oleg getroffen haben kamen auf einmal immer mehr Leute, die sich irgendwie alle kannten und die ich teilweise auch schon ueber Couchsurfing kontaktiert habe. War recht lustig das Ganze. Doch es geht besser. Schon auf dem Weg zu seinem Haus ausserhalb der Stadt hat uns eine Gruppe Polen aufgehalten mit Fragen ueber uns, Tips zur Ukraine und einem netten Gespraech. Dazu kam ein ukrainisches Paar, die auch mit dem Rad reisen wollen und Fragen hatten sowie ein weiterer Mann. Paar hundert Meter weiter wurden wir von einem Radfahrer eingeholt, der begeistert von uns war und wissen wollte wo wir her sind. Bei der Gelegenheit kam ein weiterer Bursche dazu, der schon immer von einer Radreise getraeumt hat und ein Rezept dafuer wissen wollte. Auf dem weiteren Weg aus der Stadt raus wurden wir weiter gegruesst, bestaunt und bejubelt. Ihr seht, hier sind wir gut aufgehoben. Zumindest wenn die Leute nicht all zu schraeg sind - so wie Oleg. Eigentlich war er recht unkompliziert und hat auch einfach so was zum Essen gemacht. Doch er hat eigentlich gar nicht geredet und der Zustand vom Haus war ihm wohl auch egal. Ein von seinen Eltern nach ihrer Trennung hinterlassener riesiger Rohbau mit einem eingerichteten Zimmer und einer halben Kueche fuer ihn allein. Ueberall lag Zeug und teils Muell rum, ein Paradies fuer Maeuse. Also nichts fuer Theresa und auch mir wurde das zuviel. Am naechsten Tag sind wir mitsamt Gepaeck in die Stadt und sind nun bei dem ukrainischen Paar vom vorherigen Abend gelandet.
Oksana und Igor sind dafuer umso netter, haben uns ihre geniale Wohnung im Zentrum fuer das Wochenende ueberlassen. Auch eine Stadtfuehrung durch das schoene und hoechst angenehme Lviv haben wir bekommen. Die Reperatur von Theresas kaputten Schuhen haben sie organisiert und uns zum Frisoer gebracht. Also absoluter Rundumservice den wir hier erfahren. Uebermorgen werden wir mit ihnen vermutlich sogar einen Radausflug in die Karpaten machen.
Lviv ist wie erwaehnt eine tolle Stadt. Sie ist ein kultureller Schatz mit unzaehligen historischen Gebaeuden und einem sehr weltoffenen, internationalem Auftreten. Es gibt hier sehr viele Kunstschueler und Kuenstler, was man deutlich merkt und man kann auch sehr gut einkaufen. Uns gefaellt das alles so gut, dass wir insgesamt fuenf statt zweinhalb Tage bleiben und zum ersten Mal seit langem richtig zur Ruhe kommen.
Peter
Der letzte Tag in Polen war dann nochmal phaenomenal. Als wir aus Lublin rausgefahren sind wollten wir uns eigentlich nur kurz Zamosc anschauen und dann schnell in die Ukraine kommen. Bis Zamosc sind wir auch flott voran gekommen und die schicke kleine Stadt haben wir uns auch angeschaut. Doch ereignislos war es danach nicht. Wir waren an dem Tag sehr fleissig (120 km - neuer Etappenrekord) und somit etwas muede und genervt vom durchziehenden Regen. Und wieder mal hat unser Gespuer fuer nette Leute das richtige Haus ausgesucht. Henryk und seine Frau Zofia haben uns mit den Worten "fuehlt euch als waert ihr unsere Kinder" eingeladen. So war der Abend super nett mit Abendessen, hausgemachtem Honigschnapps und schoenen Unterhaltungen. Wir wurden sogar zu den Fronleichnahmsfeierlichkeiten und einem weiteren Fest in der Woche eingeladen. Wenn wir die Zeit gehabt haetten waeren wir noch laenger dort geblieben (die Landschaft des Rosztocze ist richtig schoen), denn die zwei waren so richtig herzlich. Na, vielleicht ein ander Mal.
Die Grenze war auch noch mal lustig. Grenzen sind ja schon eh immer interessant, aber diese war mal richtig gut. Die polnischen Grenzer haben mal zeigen wollen wer der Chef ist und haben zeitweise niemanden rueber gelassen. Dann ging es wieder schnell. Irgendwie, voellig willkuerlich wurden Leute schubweise durchgelassen oder eben nicht. Und wir wussten eh nicht, ob wir rueber duerfen, denn eigentlich ist da kein Fussgaengeruebergang vorhanden. Aber nach einer Stunde Warten - und wir haben eh ueber einen Kilometer Autoschlange ueberholt und uns vorgedraengelt - war es dann geschafft und wir im Niemandsland.
Peter
ein (fast) ganz normales Mittagessen mit 1 kg Erdbeeren mit Sahne
Schlacht der gigantischen Zwerge
5000 km!
die mobile Werkstatt im Einsatz
...und essen
(Wildpark)
Wisente sehen (freie Wildbahn)....
Land der offenen Fensterlaeden
kennen wir auch schon
Als wir vor ueber 2 Wochen die litauische Grenze passiert haben freuten wir uns zu naechst ueber die guten Asphaltstrassen. Endlich kein "Schlaglochausweichen" mehr!
Im Osten von Litauen gibt es zahlreiche Seen und so ergab es sich, dass wir nahezu eine Woche lang nur an glasklaren, warmen Seen zelteten. Auch in diesem Land gibt es viele Grillplaetze an Seen, die wir fuer unsere Uebernachtungen nutzten. Im Aukstaitijos Nationalpark verbrachten wir zwei Tage. Wir nutzten den Park fuer eine Kanutour. Bei herrlichen Sonnenschein padelten wir ueber 7 Stunden lang durch Seen und Baeche. Insgesamt schafften wir an diesem Tag ca. 20 km - diesmal aus Armkraft. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von diesem schoenen Ort, an dem Peter auch mit ein paar litauischen Studenten das Semesterende feierte und wir die ersten deutschen Individualreisenden trafen.
Den ersten Tag in Vilnius verbrachten wir wegen der grossen Hitze nur im Park. Peter schraubte an seinem Fahrrad und ich versuchte mich als Reisejournalistin. Dafuer war der 2. Tag der Kultur gewidmet. Wusstet ihr, dass es in Vilnius ein Stadtviertel gibt, mit eigener Verfassung und mit eigenstaendigem Praesidenten? In diesem Kuenstlerviertel hat unter anderem jeder das Recht am Fluss zu wohnen und gluecklich zu sein. Wer moechte da nicht wohnen?
An unserem Abreisetag aus Vilnius besuchten wir noch das KGB Museum und bildeten uns in der litauischen Geschichte weiter. Es ist immer wieder aufs neue Interessant, welche Auswirkungen der 2. Weltkrieg und die UdSSR auf die einzelnen Regionen hatten.
Nach der Stadt ging es weiter nach Trakai. Dieser Ort war im Mittelalter von deutlich groesserer Bedeutung als Vilnius und eine multikulturelle "Metropole" mit Moslems, Juden und verschiedenen Katholiken. Dies sieht man auch an dem praechtigen Backsteinschloss. Da dieses so schoen auf einer Insel gelegen ist, haben wir dort unter der Zugbruecke gezeltet.
Von Trakai radelten wir auf dem direkten Weg zur polnischen Grenze. Kurz vor Polen lernten wir noch einen Schweden kennen, der etwas sportlicher auf dem Fahrrad unterwegs ist als wir. Seine Tagesetappen belaufen sich auf 100 - 150 km pro Tag, unsere auf 60 - 90 km. Jedoch moechten ich hier klarstellen, dass unsere Fahrraeder ca. 20 kg schwerer sind.
Zum guten Abschluss dieses Landes brach mir wieder eine Speiche... Seit dem weiss ich: Nie wieder eine Mavicfelge mit einer Rohloffnabe kombinieren. Eigentlich ist ein Speichenbruch bei einer Rohloffnabe sehr, sehr selten. Eigentlich...
Theresa
Das groesste Ereigniss habe ich bereits in der "Blitznachricht" geschrieben.
Aber natuerlich haben wir noch mehr erlebt als NUR Wisente in freier Wildbahn zu sehen.
Zunaechst begruesste uns Polen mit einem grau-in-grau Regenwetter. Deshalb radelten wir bis Augustowo ohne die gewohnten Stopps an schoenen Orten. Danach durchquerten wir den Biebrza Nationalpark, wobei wir nicht wirklich wussten, wann wir drinnen waren, denn wir sahen ueberall schoene Landschaften und bewirtschaftete Felder.
Ca. 40 km suedlich von Bialystok gibt es drei Doerfer die das Zentrum im "Land der offen Fensterlaeden" bilden. Diese Doerfer (Soce, Puchly, Trzeszianka) bestehen meist aus Holzhaeusern mit aufwendigen Verzierungen. Die Einheimischen dort waren sehr nett. Sie sprachen uns immer wieder an und erzaehlten von der Geschichte der Doerfer, unter anderem auch von den Problemen mit Nazis sowie Sowjets. Nachdem die Nazis einmaschiert waren, beispielsweise, wurden die Kinder aus den Familien gerissen und in Arbeitslager nach Deutschland geschickt. Trotzdem haben sie keine Vorurteile und empfingen uns sehr, sehr liebevoll.
Im Treszianka suchten wir nach einem Schlafplatz. Da der Bauer, bei dem wir fragten, keinen Platz fuer uns hatte, organisierte er uns eine Schlafmoeglichkeit bei seiner Cousine. Zunaechst wollten wir zelten. Doch daraus wurde nichts. Schliesslich haben wir bei ihr im Haus geschlafen, wurden bekocht (sie ist eine gelernte Koechin), konnten uns duschen und am naechsten Morgen bekamen wir Fruehstueck. Nach einem laengeren Gespraech ueber Religion beschlossen wir in den Nachbarort zum orthodoxen Pfingstgottesdienst zu fahren. Die Kirche ist eine wunderschoen alte Holzkirche und der Gottesdienst ist nicht zu vergleichen mit dem katholischen. Die Glaeubigen stehen in der Kirche auf Teppichboeden und gehen mal aus der Kirche und kommen dann mal wieder rein. Vor der Kirche kann man Eis kaufen, Kinder spielen und manche Glaeubige halten eine kleine Ratsch und gehen dann mal wieder zum Beten.
Nach unserem Gottesdienstbesuch wurden wir von unserer Gastgeberin noch zum Mittagessen eingeladen und mit frischen Salat und Kraeutern, sowie dem Segen des Hl. Nikolaus machten wir uns auf dem Weg nach Bialowieza.
In Bialowieza besuchten wir die strickte Zone des Nationalparks. Diesen Teil des Parks darf man nur mit Fuehrer betretten. Leider (!), denn die Fuehrung war wirklich, wirklich langweilig. Wir konnten die schoene Natur des Parks nur wenig geniessen, denn wir benoetigten ueber eine Stunde bis wir an dem nur 1 km empfernten Park ankamen. Dafuer war das Museum umso interessanter. Dort erfuhren wir mehr ueber die dort lebenden Tiere und die Waldbestaende.
Nach einem gemutlichen Grillabend gingen wir zeitig zu Bett und standen um 2 Uhr morgens auf. Wir hatten einen Tipp bekommen, dass wir am besten Wisente in der Morgendaemmerung sehen koennen. Was sich schliesslich auch bewahrheitet hat. (Siehe Biltznachricht)
Von Bialowieza fuhren wir weiter nach Lublin. Da zur Zeit Erdbeerzeit ist, kauften wir bzw. bekamen wir auch Erdbeeren geschenkt. Die taegliche 2-kg-Portion mit Sahne oder Zucker war somit ein Muss.
Gestern erreichten wir schliesslich Lubiln. Im Reisefuehrer wird die Stadt als ein zweites Krakau beschrieben und sie ist wirklich schoen und die Menschen sind sehr freundlich. So kam es auch, dass wir auf der Strasse von einem Mann angesprochen wurden und nach einem kurzen Gespraech hatten wir bei ihm eine Uebernachtungsmoeglichkeit. Krzysztof und seine Frau sind selbst Reiseradler und haben schon ueber 100 000 km im Sattel verbracht.
Das wir bei ihnen unterkommen konnten, ist fuer uns ein grosse Glueck, denn mein hinteres Laufrad muss neu eingespeicht werden. Das Einspeichen konnte Peter selbst erledigen, doch nun lernt er auch noch das Zentrieren - sehr praktisch fuer unsere Reise!
In den naechsten Tagen geht es in die Ukraine. Unser erster geplanter Stopp ist Lviv.
Theresa