Ok, mit dem Wind habe ich mich etwas getaeuscht, aber nicht mit den Erlebnissen. Unser Besuch bei der Ziegenfarm war hervorragend. Sowohl die Verkostung der Frischkaesebaellchen in Knoblauchoel und deren Kauf als auch die Unterhaltung mit den Kaeserinnen ueber das Kaesen (auf Russisch) und die Begutachtung der Ziegenherde waren toll fuer uns.
Dann kam die angenehme Ueberraschung des Tages. Als haetten wir ein Auge dafuer, haben wir uns wieder ein geniales Haus ausgesucht. Zelten haette uns gereicht, doch wir bekamen nach Anfrage ein Haus fuer uns alleine mit Kueche und Wohnzimmer, damit uns nicht langweilig wird eine sehr nette Unterhaltung mit den Toechtern der Besitzerin und fuer das leibliche Wohl zwei Glaeser Honig, eineinhalb Liter frische Kuhmilch, ein Brot, eine Gurke, Radiesschen, Dill, Zwiebelgruen aus dem Garten und selbstgemachten Schnapps fuer die Verdauung. Alles vollkommen selbstverstaendlich versteht sich.
Gestern, nachdem wir kurz vor Daugvapils voellig erschoepft und hungrig angekommen sind und mit gar nichts Gutem mehr gerechnet haben, fanden wir abermals tolle Gastgeber. Neben einer Dusche, Kochen im Haus, Fruehstueck haben wir nun auch eine neue Fahne als Geschenk bekommen. Die Leute in Lettland sind einmalig!
Die Strassen auch, denn Theresa hat heute einen Speichenbruch im Hinterrad erlitten, was eigentlich unmoeglich ist. Na, geflickt habe ich den auch bekommen und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen.
Als letzte grosse Stadt und letzter Stop in Lettland sind wir in Daugvapils bevor wir nach der Mittagshitze die letzten paar Kilometer bis zur litauischen Grenze fahren werden und das mit einer sehr positiven Meinung ueber Lettland.
Peter
Es ist zwar keine Absicht, aber Lettland kommt irgendwie kurz bei uns. Auf dem Hinweg sind wir eigentlich nur nach Riga und haben kurz einen Ausflug in den Gauja Nationalpark gemacht. Nun sind wir bereits in Madona und werden in ca. zwei Tagen das Land verlassen. Es ist zwar sehr schoen hier und der perfekte Ort fuer Urlauber, die keine anderen Urlauber sehen wollen, doch es gibt nichts richtig spektakulaeres zu sehen bisher. Hier und da kleinere schoene Sachen am Wegesrand aber das war es auch fast. Zudem haben wir seit Tallinn fast nur Gegenwind gehabt und die Muecken machen uns schon sehr zu schaffen. Keine guten Voraussetzungen um das Land richtig zu geniessen. Doch heute werden wir noch die groesste Ziegenherde Lettlands besuchen fahren und hoffentlich auch guten Kaese zu bekommen (unsere Alpziegen sind bereits wieder auf der Alp). Auch der Wind ist zwischenzeitlich weg und der Sommer ist da und wir haben satte 30 Grad. Also geht es bergauf hier und wir warten doch noch auf Spannendes auf dem Weg nach Vilnius.
Peter
---------------Zeitsprung---------------
Von Riga ging es zunächst nach Sigulda und einmal quer durch den Nationalpark Gauja. Dies gestaltet sich nicht immer einfach, denn wir waren immer noch vor der Saison unterwegs. So mussten wir einmal eine "Floss"-Fähre nehmen, die gerade im Umbau war. Aber wir kamen überall hin wo wir wollten. Während dieser Tage war es sehr heiss und deshalb genossen wir die abendlichen Seebesuche.
Beim Gauja Nationalpark gibt es einige Höhlen. Die Höhlen bei Straupe sind die grössten Höhlen mit unterirdischen Seen im Baltikum. Eine davon wird von einem Bach durchflossen. Die Höhlen von Straupe haben wir uns natürlich angesehen und waren sehr beeindruckt. Besonders schön war die "Durchwanderung" des unterirdischen Baches.
Ab Straupe fuhren wir ziemlich zügig bis zur estischen Grenze, obwohl es jedesmal schwer ist, sich von schönen Orten los zu reissen.
Die Gastfreundschaft war auch in Lettland äusserst gross. Neben einer warmen Dusche, haben wir Kartoffeln, Sirup, Bier und eine abendliche Rundfahrt durch die Landschaft erhalten. Dabei haben wir auch erfahren, dass es in Lettland und in Estland freie Campingplätze gibt mit Feuer- und Grillstellen. Ausserdem kann man an diesen Plätze teilweise frei angeln.
Theresa
Der Grenzuebertritt nach Lettland war unspektakulaer und das erste was wir anschauen wollten war Riga. Hier sind wir nun und haben zunaechst paar notwendige Einkaeufe gemacht (Radteile, Komfort-Vergroesserungen...). Danach konnten wir dann in Ruhe diese entspannte Stadt auf uns wirken lassen und die Sehenswuerdigkeiten anschauen wie das Jugendstilviertel, die typischen allgegenwaertigen Holzhaeuser und eigentlich die gesammte Altstadt mit ihren prunkvollen Haeusern.
Reichlich erholt und kulturell gesaettigt fahren wir morgen dann auch schon Richtung Estland und sind gespannt was uns noch alles passiert und wer uns ueber den Weg laeuft.
Vorgestern haben wir uns uebrigens von unseren Begleitern Thomas und Sabine getrennt, die schnell nach Helsinki wollen und so sind sind wir wieder zu zweit unterwegs. Doch wenn die beiden weiterhin so troedeln, dann holen wir sie eh wieder ein. ;)
Peter