Ploetzlich war es Winter

Wir starteten in kurzen Sachen am spaeten Vormittag von Zadar. Wir genossen die spaetsommerlichen Temperaturen und machten eine letzte Mittagspause am Meer. Wir wussten, dass nun ein hartes Stueck Arbeit vor uns liegt, denn wir wollten das Velebitgebirge ueberqueren. Von vielen Reisenden wurden wir vor den Boeen (Bora) gewarnt und wir stellten uns auch auf einen extremen Klimawechsel ein. Die ersten Boeen kamen und wir bevorzugten ab da nur noch auf der Bergseite der Strasse zu fahren, obwohl wir nun auf der entgegengesetzten Spur fuhren. Wir sahen vor uns Wolken von den Bergen kriechen und wir machten Spaesse, "dies sind die Schneewolken die auf uns warten..."
Wir erreichten die Wolken und nun setzten die richtigen Boeen ein. Von einem Moment auf den anderen waren wir vom Sommer im Winter gelandet. Alles um uns herum war mit einer dicken Eisschicht ueberzogen. Der Wind machte eine Weiterfahrt nicht moeglich und wir mussten schieben. Zu allem Uebel wurde es nun auch noch dunkel, doch wir mussten den Pass ueberqueren, denn die naechste Ortschaft war 13 km von uns entfernt. Der Wind liess nach und wir konnten wieder auf die Raeder steigen und den Pass bewaeltigen. Im Tal von Gračac waren immer noch alle Pflanzen mit einer 1cm dicken Eisschicht ueberzogen. Wir bauten unser Zelt in einem Garten auf und am naechsten Morgen wurden wir auf Kaffee und Slivovitz eingeladen. Damit es uns an den Fuessen nicht zu kalt wird, schenkte die Familie jedem von uns ein paar Wollsocken.
Wir radelten durch die winterliche Landschaft bis Korenica, wo wir unsere naechste Couchsurfinggelegenheit hatten. Mit netter Gesellschaft, einer warmen Dusch, Gluehwein, Lasagne und Pommes bereiteten wir uns fuer unseren naechsten Tag in den Plitvicer Seen vor.
Die Wasserfaelle und Seen von Plitvice sind einmalig. Zum Glueck besuchten neben uns nur eine handvoll Leute dieses Naturspektakel. Jedoch war deshalb die Befoerderung im Park nahe zu eingestellt. So konnten wir nur das besichtigen, was wir innerhalb von 4 Stunden erlaufen konnten. Trotzdem genossen wir jede Minute in dem Park.
Nach einer Uebernachtung in einem Souvenirstand brachen wir am naechsten Morgen Richtung Zagreb auf.

Theresa