Heimwärts-Heimfahrt-Dahoam

Von Maribor ging es innerhalb eines Tages nach Graz. Da wir bei der Abfahrt in Maribor immer noch keine Zusage für einen Schlafplatz hatten, waren wir umso glücklicher, als sich Mittags endlich jemand von Couchsurfing meldete. In der WG wurden wir mit Schweinebraten, Semmelknödel und Kuchen empfangen - was will man mehr. Wir verstanden uns mit unseren Gastgebern super und beschlossen, mal wieder, einen Tag länger zu bleiben. Aber nicht nur die Leute in Graz sind toll, auch die Stadt hat uns ziemlich beeindruckt. Deshalb wollen wir dort bald mal wieder hin, nicht zu letzt um das nahe gelegene Zotter-Werk zu besichtigen.
Nun trennten uns nur noch die Alpen von unserer Heimat. Um möglichst schnell bei meinen Eltern anzukommen, beschlossen wir innerhalb von 4 Tagen von Graz nach Kastl zu fahren. Zunaechst hatten wir Glück und fuhren bis Leoben bei trockenem Wetter, doch abends begann es zu scheinen. Am nächsten Morgen wachten wir mit einer Puderschicht Schnee auf unserem Zelt auf. Es war wirklich kalt und nachdem wir nur 5 km gefahren sind erregten wir bei zwei netten Österreicherinnen soviel Mitleid, dass diese uns von der Strasse in ihren warmen Laden einluden. Mit Kaffee, Tee und Schokolade gestärkt begannen wir unsere Alpenüberquerung. Als wir den Präbichl-Pass (1225m) erreichten, fielen große, weiße Flocken vom Himmel. Den gesamten restlichen Tag wurden wir nun von Schnee, Schneeregen und schließlich von Dauerregen begleitet. Nach vielen Kilometern und Höhenmetern erreichten wir Weyer. Dort konnten wir in einem Sommer-Gastzimmer umsonst unterkommen. Wir waren so glücklich uns und unsere naßen Sachen vor dem warmen Heizstrahler trockenen zu können.
Der nächste Tag begrüßte uns mit heftigen Sturmböhen. Zweimal wurden wir wie Spielzeug von der Straße geblasen, doch wir kämpften uns durch. Der Wind lies nach und wir kamen wieder flotter voran. Dann machten wir Bekanntschaft mit der Polizei. Wir durchfuhren verbotenerweise einen 500m langen Tunnel. Irgendwelche überengagierten Autofahrer (uns begegneten lediglich 3 Autos) riefen sofort die Polizei. Als der Beamte die nackten Wadeln von Peter erblickte, meinte er nur: "Wieso fährt man bei so einem Wetter?!"-"Wir wollen heim!". Um des Weihnachtsfriedens Willen durften wir ohne Strafe weiterfahren - hier einen Dank an die österreichische Polizei.
Einen Tag und viele weitere Kilometer später wurden wir mit einem Sonnenuntergangsfeuerwerk von Österreich verabschiedet und erreichten Burghausen. Auf der Burg stießen wir mit Glühwein und kroatischem Slivovitz auf Deutschland an, dann ging es auf dem direkten Weg nach Kastl. Auf der Ziellinie wurden wir mit Absperrband und einem Zielschild von meinen Eltern willkommen geheißen.
Nun Ruhen wir uns ein paar Tage in Oberbayern aus, bevor es zum engültigen Finale nach Schnaittach geht.

Theresa