Nun etwas mehr Informationen zu Rumaenien. Wir wussten ja wieder nicht was uns erwartet, doch gleich am ersten Tag wurden wir zu Abendessen eingeladen, mit Wein und Schnapps beschenkt und haben jegliche Beruehrungsaengste auf Anhieb abgelegt. Ferner sind wir nun voll in der Erntezeit unterwegs gewesen uns konnten staendig frische Tomaten, Paprika etc. am Strassenrand akufen und in Massen essen. Der Geschmack ist unvergleichlich.
Nach einigen Kilometern Fahrt haben wir gemerkt, es geht irgendwie immer bergauf - die Karpaten haben sich angekuendigt! Doch zunaechst waren die Steigungen locker zu nehmen und wir haben ein ordentliches Tempo drauf gehabt. Zudem ging es sehr lange Taeler entlang und wir haben die grossen Berge stets umfahren. Landschaftlich und kulturell war es aber sehr schoen. Meist sind wir durch kleine, verschlafene Doerfer gefahren und haben staunende Rumaenen hinterlassen.
Doch auch wir haben gestaunt. An dem Tag, an dem wir den ersten Pass haetten angehen wollen sind wir schon am Vormittag in ein Erntedankfest geplatzt. Beim Anblick des Gulaschtopfes, der gerade befuellt wurde, haben wir beschlossen so lange zu warten, bis es genussfertig ist. Das Warten wurde uns mit netten Unterhaltungen, Schnapps und diversen anderen Verkostungen verkuerzt. Bis das aeusserst leckere Gulasch fertig war, wollten wir fast nichts mehr essen.
Abends am selben Tag kam es noch besser. Das Wetter war diesig und wir wurden zum Uebernachten in einem Rohbau des rumaenischen Deutschen Roland und seiner Frau Maria eingeladen. Selbstverstaendlich gab es leckeres Essen zu Abend und Fruestueck. Am naechsten Tag bekammen wir auch frisch geschlachtetes Schwein und einen Besuch bei seinem Schwiegervater, der allerlei Tiere auf Bio-Basis haelt. Es hat uns dort so gut gefallen, dass wir auch einen kaesenden Hirten am naechsten Tag besuchen mussten und so von der Bergbauernkultur der Karpaten angesteckt wurden. Hier wird es noch einen Besuch geben, das ist sicher!
Irgendwann sind wir aber weiter und haben den ersten Pass gepackt. Die 1200m haben wir ueberraschend gut weggesteckt und konnten am naechsten Tag auf 1800m klettern. Immer noch fit mussten wir nur noch die Berge runter rollen und hatten genug Zeit die Aussicht zu geniessen. Nebenbei haben wir die 500 Stunden im Sattel ueberschritten - Schnapps zum Anstossen hatten wir ja.
Nach den Karpaten trennten uns nur noch wenige Kilometer von unserem eigentlichen Ziel: Moldawien. Einfach war es dennoch nicht. Ein staendiges Auf und Ab wegen kleinen aber steilen Huegeln liess uns fast mehr schwitzen als in den Karpaten. Ueber Iasi sind wir zur Grenze gefahren und haben einer der wohl aermsten Teile der EU passiert und die letzte tolle Gastfreundschaft genossen. Und wir freuten uns, dass wir wieder in dieses tolle Land kommen werden.