Es geht weiter - und wir wollen nicht aufhören. Bereits vor Passau hatten wir beschlossen mindestens bis Bratislava zu fahren, weil es so schön ist wieder unterwegs zu sein. Jetzt lautet der neue Plan: kein Zug sondern über die rumänischen Karpaten nach Moldavien! Zeitlich sollte es keine Probleme geben und es bleibt auf jeden Fall spannend und herausfordernd.
Die ersten Tage waren herrlich. Der Inntalradweg gab uns einen kleinen Vorgeschmack auf das was uns erwarten sollte. Bereits in Bayern konnten wir bei netten Leuten zelten und bei herrlichem Wetter ein kühles Radler geniessen.
Der Donauradweg selbst ist ja bekanntermassen sehr beliebt. Dies wurde uns in Passau bewusst. Horden an Radfahrern rollen die Donau hinab, manche auch hinauf. Manchmal war es recht mühsam mit vollem Gepäck an den wohl tauben (Klingeln hilft da nicht mehr viel) Tagesausflüglern vorbei zu kommen doch die Landschaft entschädigte uns jedes mal aufs neue. Besonders die Donauschlingen hinter Passau und die Wachau mit ihren nun reicht gefüllten Obstbäumen waren eine Pracht. Zwar gibt es auch extrem ausgebaute Abschnitte, wo man kilometerlang geradeaus am Damm entlang fährt und ordentlich in der sonne schmort (Toptemperatur auf dem Rad laut einem deutschen Radler: 49°C!) aber man kann jederzeit in die Donau springen, was wir auch regelmässig machen.
Die Begegnungen bisher waren auch sehr toll. Sei es der Biobauer in Inzell, der tollen Most macht, Dominique, der lustige radreisende Franzose, der uns eine Übernachtungsgelegenheit bei einer netten Familie in Aggsbach organisiert hat, wo wir ein Frühstück bekommen haben oder die witzigen Mitglieder des FKK Vereins "Sonnenfreunde" bei denen wir übernachten konnten - nette Leute gibt es überall. Manchmal passiert es auch, dass man mit anderen Radfahrern ein paar Kilometer macht, sich etwas austauscht und einfach plaudert bevor sich die Wege wieder trennen.
Interesse wecken wir mit unseren neuen Anhängern mehr als genug. So bepackt fährt hier sonst niemand rum. Wobei es ja schlimmer aussieht als es ist, denn unsere Taschen sind bei weitem nicht voll. Dafür fahren sich die Räder besser, die Anhänger geben zusäzliche Stabilität und wir müssen nicht mehr ewig in einer Tasche rumwühlen bevor wir etws finden. Die neue Anschaffung hat sich also bisher gelohnt. Ausserdem gehen die Meisten ins Hotel zum schlafen und ins Restaurant zum Essen. So könnten wiruns auch das meiste von unserem Gepäck sparen. Doch wir sind zufrieden, so wie wir unterwegs sind, auch wenn es manchmal nicht so schnell vorwärts geht wie bei anderen.