Vor drei Tagen haben wir die litauische Grenze ueberschritten und seitdem sind wir entlang der Grenze von Kaliningrad bis an die Kurische Nehrung gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir sehr viele nette Leute kennengelernt. Vor allem Kinder winken uns zu und die Autofahrer winken und hupen, wenn sie uns sehen. Inzwischen sind wir auch kaum zu uebersehen, denn wir bilden einen ueber 8 m langen Konvoi (Tandem mit Anhaenger und unsere beiden Fahrraeder).

Bei unserer ersten Uebernachtung bei einem Bauern lernten wir die litauische Gastfreundschaft kennen. Der Bauer organisierte sich zu erst einen "Dolmetscher", der polnisch sprechen konnte. Und dann kam er mit Wodka, Wurst, Schinken, Gurke und Brot zu uns. Und ehe wir uns versahen wurde die Flasche geleert. Wir waren sprichwoertlich ueberwaeltigt von dieser Freundlichkeit.

Am naechsten Abend suchten wir eigentlich in einem Wald einen Zeltplatz, doch wir wurden von einem 72 jaehrigen Mann bei unserer Suche angesprochen, ob wir nicht lieber bei ihm schlafen moechten. Dort bekamen wir sogar ein Bett! Dieser Mann ist selbst Radfahrer. Waehrend des Sozialismus war er Rennradfahrer und radelte im Nationalteam. Heute radelt er innerhalb von drei Tagen von Juborka nach Tallin (1. Etape 215 km, 2. 165 km, 3. 185 km) und danach gehts weiter zum Polarkreis. Und wenn er nicht Fahrrad faehrt, dann ist er mal Hochalpin in der Schweiz unterwegs oder besteigt den Wendelstein. Von diesem faszinierendem Mann wurden wir am naechsten Morgen auch noch ein paar Kilometer auf seinem Rennrad begleitet. Und so vergroesserte sich unsere Gruppe, zwar nur fuer kurze Zeit, auf fuenf.

Theresa